Züchterportait Has-Jürgen Achleitner


 

Züchter im Portrait - Hans-Jürgen Achleitner

Der tägliche Kontakt mit meinen Kaninchen sorgt für Ausgleich und Zufriedenheit!

Name: Hans-Jürgen Achleitner

 

Geboren: 06.11.1977

Familienstand: verheiratet mit Brigitte und zwei Kinder (Emilia und Simon)

Website: achleitnerkaninchen.jimdo.com

eMail: [email]Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein![/email]

Facebook: https://www.facebook.com/Kaninchenzucht.Achleitner

 

1. Wann und wie bist du zur Rassekaninchenzucht gekommen?

Ich züchte schon sehr lange Kaninchen. Schulisch und beruflich bedingt mit Pausen. Insgesamt sind es mittlerweile 19 Jahre Erfahrung, allerdings begrenzt auf die Fleischkaninchenzucht zum Zwecke der Selbstversorgung. Es hat mir immer großen Spaß gemacht nach wirtschaftlichen Kriterien, aber auch nach Charakter und Farben zu selektieren.

 

Auf der Suche nach frohwüchsigen und wirtschaftlichen Rassen bin ich auf Große Marder blau und Großsilber gelb gestoßen. In den letzten Jahren haben diese beiden Rassen immer mehr Spuren in meinen Kreuzungen hinterlassen. Das ist für mich auch der Grund für den Einstieg in die Rassekaninchenzucht. Diese einzigartigen Rassen zu erhalten und mit meinen Möglichkeiten vielleicht sogar ein wenig weiter zu bringen sind mein klares Zuchtziel. Der Erhalt der Vielfalt funktioniert nur in reinrassiger Zucht mit Kennzeichnung.

 

In meiner Suche nach einem passenden Verein habe ich zum Glück den E77 Hausruckviertel gefunden. Mit freundlichen und kompetenten Vereinskollegen sowie einen ausgewiesenen Kaninchenspezialisten als Obmann fühle ich mich da perfekt aufgehoben.

 

Ein weiterer Grund ist für den Einstieg ist der laufende Kontakt mit Zuchtfreunden die ich hier im Forum kennen gelernt habe. Stellvertretend dafür möchte ich Klemens Gugel und Falko Werner nennen, die mir auch schon sehr viel weitergeholfen haben.

 

2. Welche Rasse/n hast oder züchtest Du Momentan?

Ich züchte die beiden Rassen Große Marder blau und Großsilber gelb. Es sind zwei äußerst seltene Rassen die auch relativ wenig Bekanntheitsgrad haben. Beide Rassen zählen auch zu den vom Aussterben bedrohten Rassen.

 

In Österreich ist mir bei den Große Marder blau nur Zuchtfreund Manfred Warmuth bekannt mit dem ich mich auch laufend austausche und einen Teil meiner Zuchttiere bezogen habe.

 

Bei den Großsilber gelb weiß ich von keinem weiteren Züchter in Österreich. Hier bin ich in regen Kontakt mit Klemens Gugel. Meine Zuchttiere sind aktuell auch alle von ihm. Man darf mich also auch als seine „Österreich-Filiale“ bezeichnen.

 

3. Was macht diese Rasse/n für Dich so interessant und was bereitet Dir am meisten Freude?

Als erstes muss ich hier die Wirtschaftlichkeit nennen. Ich könnte mir schwer vorstellen Rassen zu züchten die nicht meinen wirtschaftlichen Kriterien entsprechen. Die meiste Freude macht es natürlich die Kaninchen zu beobachten. Wenn die Jungtiere mit ein paar Wochen voller Freude durch den Stall hüpfen wie kleine Gummibälle ist das ein toller Ausgleich zum Arbeitsleben. Diese Freude teile ich auch äußerst gerne mit einer kleinen Tochter.

 

4. Stelle uns kurz deine Rasse/n vor, nenne Vor- aber auch Nachteile und nenne uns Deine Zuchtmethode.

Große Marder blau:
Eine mittelgroße Rasse mit einem Gewicht von 4,00 bis 5,00 kg. Der Körperbau sollte leicht gedrungen sein. Das offensichtlichste Kriterium sind die Marder-Abzeichen. Eine optimale Abstimmung von Maske, Rückenstreifen, Ohrenansatz und Augeneinfassung ist schwer zu finden. Die farbliche Abstimmung zwischen dem helleren Rumpf und den dunkleren Extremitäten macht diese Rasse aus. Als Nachteil muss man anführen, dass die Blüte der Rasse für Ausstellungen zeitlich sehr begrenzt ist. Bei festem Griff in den Rücken sind sehr rasch Flecken im Fell. Man muss die Würfe sehr exakt für die wichtigste Schau des Jahres planen und damit rechnen, dass sie nur einmal in optimalen Zustand ausstellbar sind. Als größte Vorteile sehe ich das Fell mit dem dichten Unterhaar und die einzigartige Färbung sowie die tolle Futterverwertung, Frohwüchsigkeit und Ausschlachtung. Damit sind die Großen Marder für jeden Züchter, Selbstversorger oder Liebhaber eine einzigartige Rasse, sie vereinen Schönheit und Wirtschaftlichkeit.

 

Großsilber gelb:
Ebenfalls eine mittelgroße Rasse. Das Normalgewicht geht von 4,25 bis 5,25kg. Der Körperbau soll sehr ausgeglichen sein. Im Gegensatz zum Großsilber hell der blockiger mit dominanterem Kopf ist. Im Gesamteindruck muss man von einem kräftigen, aber nicht gedrungenen Kaninchen sprechen. Das Besondere ist natürlich ist die Silberung dieser Rasse. In Kombination mit Kopf und Körperform verleiht sie der Rasse eine einzigartige Eleganz. Auch die Großsilber haben den Vorteil der Wirtschaftlichkeit und sind damit für viele Kaninchenfreunde interessant. Die endgültige Silberung ist teilweise erst spät erkennbar. Hier ist auch ein Unterschied innerhalb der Würfe erkennbar. Ein Nachteil ist, dass die Anzahl der Züchter begrenzt ist und man für gute Zuchttiere auch weite Entfernungen in Kauf nehmen muss. Ich züchte diese Rasse nach dem EE-Standard. In der Ohrenlänge wird so 1cm mehr vorgeschrieben als in Deutschland.

5 Kommen wir zur Stallanlage, Beschreibe uns diese

Meine Stallanlage ist überschaubar. Es gibt einen Innenstall der aus 16 Boxen besteht. In zwei Außenställen stehen insgesamt 33 Boxen zur Verfügung. Zusätzlich stehen zwei räumlich abgegrenzte Quarantäne-Ställe für zugekaufte Tiere zur Verfügung.

Alle Ställe haben einen doppeltem Boden, der aus Lärchenholz mit sehr dünnen Spalten gebaut ist. Dadurch läuft der Urin laufend ab und die Tiere sitzen sehr lange auf trockenem Stroh.

Im Innenstall gibt es ein Urinauflaufsystem über Rinnen. Im Außenstall sind Kotwannen. Alle Ställe verfügen über Ruhebretter, Heuraufen, Futterbecher und Flaschenhalter-Tränken.

 

6. Welche Fütterungsmethode bevorzugst Du?

Ich füttere zweimal täglich.

Am Morgen Rohfaser in Form von Heu und frischem Wiesengrün im Sommer. Säugende Häsinnen bekommen auch bei dieser Fütterung die selbst zusammengestellte Kraftfuttermischung aus Getreide und Ölsaaten.

Am Abend wird neben Rohfaser auch für alle Kraftfutter gefüttert.

 

Mit speziellem Futter wie Brennnessel-Heu, Weizenkeimlingen, Sonnenblumenkerne, Leinpresskuchen und im Winter Heusilage, Karotten und Äpfel versuche ich auf die unterschiedlichen Bedarfe optimal einzugehen. Eine sehr hohe Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung geben mir den Glauben, dabei auch einiges richtig zu machen. Die Fütterung unserer Kaninchen ist aber ein sich ständig verändernder Prozess und von laufendem Lernen geprägt.

7. Auf welchen Rassekaninchenschauen stellst du aus?

Bisher war ich auf Kaninchenschauen immer nur als Gast vertreten. Zukünftig möchte ich gerne auf unserer Vereinsschau mit beiden Rassen sowie auf Landes- und Bundesschau mit mindestens einer Kollektion vertreten sein. Wir stellen nach dem EE-Standard aus und eine Kollektion besteht aus sechs Tieren., von denen die vier besten aus beiderlei Geschlecht in die Wertung kommen, also 1.3, 2.2, 3.1.

 

8. Hilft dir die Mitgliedschaft in einem Spezialclub oder bei Rassekaninchzuchtforum.de bei deiner Zuchtarbeit?

Ich bin in keinem Spezialklub vertreten. Die Mitgliedschaft im rkz-Forum seit 2014 sowie im Trägerverein seit 2017 hat mich züchterisch sehr geprägt und mich zu einem besseren Züchter gemacht. Ohne Forum würde ich mit ziemlicher Sicherheit heute nicht Rassekaninchen züchten.

9. Welchen Stellenwert haben für dich Züchterfreundschaften?

Wie bei vielen Freizeitbeschäftigungen, ist auch beim Züchten von Kaninchen die Gemeinschaft ein positiver Nebeneffekt. Es gibt genug Vorurteile Kleintierzüchtern gegenüber. Ich freue mich insgesamt sehr viele freundliche und tierliebende Züchterkollegen und -innen kennen lernen zu dürfen. Mit vielen hier im Forum, sowie Zuchtfreunden aus Österreich, Vereinskollegen, Mecklenburger Schecken oder Großmarder-Züchtern bin ich in regen Austausch. Eine enge Vernetzung dank Internet und Social Media ist hier auf jedem Fall ein Vorteil.

 

Noch wichtiger sind aber die Zuchtfreunde in der eigenen Familie. Kaninchenzucht bzw. Kleintierhaltung im Allgemeinen ist ein Familienhobby. Ohne die Unterstützung meiner Frau, die gerne einspringt, wenn ich beruflich verhindert bin, meiner Mutter als Urlaubsvertretung und Helferin bei der Heugewinnung oder der Familie meiner Frau beim Heumähen wäre die Zucht nicht in diesem Ausmaß und in hoher Qualität möglich.

 

10. Welche Funktionen übst du in unserem Verband aus und wie Zufrieden bist du mit unserer Organisation?

Ein paar Monate nach Eintritt in den Verein habe ich die die Funktion des Zuchtbuchführers übernommen.

11. Hat die Rassekaninchenzucht noch eine Zukunft?

Aber sicher! Realistischer Weise muss man bei einem Hobby, wie unserem, den Lauf der Dinge erkennen und sich auf die gesellschaftliche Veränderung einstellen. Kleintierzucht im Allgemeinen ist und wird kein Trendhobby oder Massenhobby sein können. Die Rassekaninchenzucht ist aber die Basis sowohl für eine wirtschaftliche Selbstversorgungs-Zucht als auch für die Haltung von Kaninchen als Kuscheltieren.


Stellen wir das Gemeinsame vor das Trennende!

 

Ich bin optimistisch, dass auch zukünftig Kinder und Jugendliche mit dem wunderbarsten Tier aufwachsen werden, Berufstätige damit einen willkommenen Ausgleich zum beruflichen Alltag finden, Pensionisten sich voll und ganz der Zucht hingeben werden und Selbstversorger sich mit dem interessantesten Tier für die Eigenversorgung von hochwertigem Fleisch beschäftigen werden.

 

FAZIT:

Der tägliche Kontakt mit meinen Kaninchen sorgt für Ausgleich und Zufriedenheit!

 

 

Das Copyright liegt bei Hans-Jürgen Achleitner und beim Rassekaninchenzuchtforum e.V. www.rkz-forum.de, Weitere Ergänzungen, Meinungen und Bilder zum Bericht bitte an webmaster@rkz-forum.de. Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder, Texte und Grafiken bestimmten Rechten unterliegen und dass wir Copyrightverletzungen strafrechtlich verfolgen lassen werden.

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